Die peinliche Wahrheit

Gestern abend habe ich für die Fehlersuche bei Meffert noch Schlüssel, Papiere und eine Problembeschreibung (Liegen geblieben mit Abschleppen) vorbei gebracht. Heute kam dann der Anruf auf der Arbeit und ich rezitiere frei: „Wir haben gesucht und gesucht, und haben uns gefragt was wir falsch machen… bis wir mal 5 Liter Benzin eingefüllt haben.“ Meine Antwort: „Ne, oder?“ Immerhin ist heute ja der erste April, da bin ich vorsichtig. Seine Antwort: „Doch, so wars.“. IST DAS PEINLICH! Gottohgottohgott. Und meine Kollegen habe sich weg gelacht. Da meine Tankanzeige nicht zuverlässig ist, schreibe ich immer auf ein kleines Post-it den Kilometersand vom Tanken plus 400km, damit ich nachschauen kann wie weit ich auf jeden Fall noch komme. Und das reize ich nicht aus. Das Maximum, das ich mit einer Tankfüllung gefahren bin sind 385km. Als ich heute allerdings beim Abholen mit gesenktem Haupt Kilometerstand mit Zettelchen verglichen habe, stand es Zettel:52241 zu Anzeige:52265. Sowas blödes. Das einzige was mich beruhigt ist, dass sowohl der ADAC, als auch die Werkstatt sind von einem technischen Problem ausgegangen, nicht von meiner Dummheit.

Koste für Problemsuche, tanken und Einschätzung für den TÜV: 130 Euro

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Liegen geblieben mit Abschleppen

Entmutigt vom schlechten Zeugnis für Erbsle habe ich ihn heute wieder in Grießheim abgeholt… und was macht er da nach ein paar Metern: Die Drehzahl steigt, obwohl ich am Gas nichts geändert habe. Nach ein paar Sekunden ist der Spuk vorbei. Dann taucht das Phänomen wieder auf und ich kann es nicht mit dem Gaspedal beeinflussen. Auch Leerlauf und sehr hohe Drehzahlen bringen keine Verbesserung. Das wiederholt sich bis nach zwei weiteren Minuten die Drehzahl kontinuierlich sinkt, bis der Motor aus geht. Noch ist es hell, aber ich stehe auf einem unbefestigen Seitenstreifen mitten im Wand zwischen den Orten. Toll. Und meinen Werkzeugkasten habe ich ausnahmsweise daheim gelassen! Ein weiterer Anlassversuch bringt zwar ein wenig unruhiges Motorlaufen zu Stande, aber an bleibt er davon nicht. Thorsten, dem ich hinterher gefahren bin, ruft an und fragt was los ist und wir verabreden uns für später. Nach einem kurzen Blick unter die Motorhaube (am Straßenrand ohne offene Motorhaube sieht so unprofessionell aus) und einem mir vertrauten Anblick von „alles so wie immer“ rufe ich den ADAC. Der ist nach einer Stunde da, in der ich Zeit hatte miniforum zu lesen. Die häufigsten Lösungsvorschläge sind Unterdruckschläuche, Zündverteiler, Zündkerzen, Benzinpumpe und Benzinfilter. Mittlerweile ist es dunkel. Der nette ADAC Mensch macht den Luftfilter ab und wir finden tatsächlich einen losen Schlauch: den schlecht zugänglichen, der schon einmal lose war (Unterdruckschlauch zum MAP-Sensor). Zum Glück habe ich auch noch eine Taschenlampe dabei und wir sind bestens ausgeleuchtet. An der Situation beim Anlassen hat sich aber nichts geändert. Daraufhin schrauben wir den Grill ab, um an den Zündverteiler zu kommen. Bisher habe ich die Schrauben als so rostig empfunden, dass ich mich nie getraut habe da mal rein zu schauen. Aber jetzt ist es entmystifiziert. Da läuft einfach nur ein Kontakt im Kreis an vier Kontakten vorbei. Theoretisch war mir das bewusst, aber dass es eine so schlichte Konstruktion ist. Ich bin ganz begeistert. Und die Scrauben sind garnicht so schlimm. Der ADAC Mensch hat alle Kontakte und den „einarmigen Propeller“ in der Mitte von Korrosion befreit und alles wieder zusammen gebaut. Danach ging gar nichts mehr. Neben der Zündspule hing aber ein loses Kabel. Ob das da schon immer war, kann ich nicht sagen, aber es lag nah, dass das an die Zündspule gehört und gerade eben von einem „mit der Hand daran vorbei gehen“ abgerostet ist. Also hat der ADAC Mensch das Kabel ein Stückchen abisoliert, einen neuen Schuh darauf gekrimpt und den Kontakt gereinigt. Warum da allerdings drei Kabel dran gehören muss ich nochmal recherchieren. An gehen wollte Erbse davon trotzdem nicht. Daraufhin kam ein Messgerät an das Kabel an der Zündkerze und es stellte sich heraus, dass ein Funke ankommt. Woran kann es noch liegen? Probeweise kamen zwei Zündkerzen raus. Sie waren trocken und haben die Sichtprüfung bestanden. Damit blieben aus meiner Sicht nur noch die Benzinzufuhr und die konnten wir ja schwer vor Ort prüfen. Daraufhin wurde ich in die Kunst des Abgeschlepptwerdens eingeweiht und an einem 4m langen Seil bis zu Uwe Meffert gebracht. Ein Glück bin ich Premium Mitglied, da kann ich die Werkstatt wählen, in die ich gebracht werde. Und im Moment will ich nicht zurück zu Minipoint, da war Ebsle ja kurz bevor das Problem anfing. Ein Verdacht, der sich als unbegründet herausstellen sollte.

 

TÜV Einschätzung bei Minipoint

Heute in aller Früh habe ich Erbsle bei Minipoint abgestellt, um eine Einschätzung zu bekommen was für den TÜV, der eigentlich schon fällig gewesen wäre, zu machen ist. Der Anruf heute Mittag hat mich entmutigt. Es waren zu viele Mängel vorhanden, als dass er es dem TÜV vorführen wollte. Das Hauptargument war Rost. Ich zitiere aus der Rechnung: „Bodengruppe durchgerostet: Fußraum links, Schweller re & li außen, Radhaus hi li oben, A-Säule re & li Radkastenseitig… Ölverlust Motor/Getriebe massiv! Leuchtweitenregulierung o.F.“. Letzteres muss ich nochmal prüfen, da hatte ich doch erst festgestellt, dass alles funktioniert (Leuchtweitenregulierung Frontlicht). Am Telefon bemängelte er noch die falschen Achsmanschetten, die ich angebracht habe. Das hörte sich sehr entmutigend an, so als müsste ich Erbsle abstellen und keine Chance auf TÜV hätte. Meine Meinung weicht in sofern ab, dass ich keinen Grund sehe, warum ich die Original Achsmanschetten benutzen müsse, denn mechanisch leisten beide aus meiner (womöglich zu naiven Sicht) das selbe, sie halten das Fett am Gelenk. Ein Hinweis am Telefon war noch hilfreich, das Öl, das Erbsle verliert kommt womöglich beim Antrieb raus. Da scheint es eine Dichtung zu geben, die man tauschen kann. Ob der Ölverlust dadurch „massiv“ ist wage ich zu bezweifeln, denn wie ich auf der Tour Aschaffenburg-Mespelbrunn-Weikersheim herausgefunden habe „verliere“ ich einen Liter Öl auf 1000km. Aber wenn er nur da, Öl verliert ist ja alles gut, besser eine große Baustelle als viele kleine.

Kosten für die Bestandsaufnahme: 35,50 Euro

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HiLo’s einstellen

Seit September letzten Jahres steht Erbsle mit seinen neuen Gummidämpfern hinten viel höher als vorne. Das habe ich heute ausgeglichen, als ich sowieso das Rad ab hatte für die Querlenkerpuffer. Hinter dem Rad, über dem oberen Querlenker verstecken sich zwei große Muttern. Mit einem 20er Schlüssel konnte ich sie fassen. Die untere Mutter ist unterhalb des senkrechten Gewindes für die Höhenverstellung fest angebracht. Die Mutter darüber hält die Höhe. Allerdings frage ich mich, wie das so bleiben kann, denn die Mutter ist nicht gekontert und müsste sich bei dauerhaftem Druck von oben und Rütteln runter schrauben. Naja, die Zeit wird es zeigen. Für das Verstellen der Höhe habe ich die untere Mutter mit einer Gripzange festgehalten und gleichzeitig die obere Mutter mit einem Schlüssel hoch geschraubt. Auf der rechten Seite habe ich auf gut Glück hoch gedreht. Es ist schwer einzuschätzen wie viel eine Gewindehebung an tatsächlicher Höhe bringt. In meiner optimistischen Welt habe ich mir genau gemerkt wie die Mutter rechts sitzt, um es dann links exakt so zu reproduzieren. Das hat zu keinem korrekten Ergebnis geführt. Links hat sich die Höhe anders verhalten. Das heißt ich habe die Mutter gedreht, das Rad dran gemacht, Erbsle runter lassen, den Abstand zwischen Kotflügel und Reifen gemessen, Erbsle hoch gehoben, Rad ab, Mutter korrigiert… bis es stimmte.

Jetzt steht Erbsle im Verhältnis vorne hinten und seitlich gerade und hat ein wenig mehr Bodenfreiheit. Das kommt mir sehr gelegen, wenn ich über den Anschlag für das Tor in die Einfahrt fahre. Da werde ich so schnell nicht mehr aufsetzten. Auch optisch ziehe ich die praktische, hohe Variante der tiefen „getunten“ vor.

 

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Achsmanschette getriebeseitig

Im Frühjahr letzten Jahre habe ich die Entdeckung gemacht, dass die Gummimanschetten das Fett für das Gelenk nicht richtig halten (Artikel: Antriebsachse innen). Seit dem habe ich dazu gelernt. Erstens: damit komme ich nicht über den TÜV. Zweitens: Die kann ich selber wechseln. Auf dem Stammtisch kam ich an einer Empfehlung vorbei, klebbare Universalmanschetten zu kaufen. Dann muss ich nicht die komplette Achse auseinander bauen, sondern schneide die alten Gummis runter und stülpe die neuen drüber. Bei Auto-Teile Pöthig in Weiterstadt habe ich zwei Stück für 36 Euro gekauft. Die rechte Manschette habe ich ohne Grube, unterm Auto liegend gewechselt. Die zweite in Seeheim auf der Grube und ich werde es nie wieder ohne Grube machen!

Zuerst kamen die alten Manschetten ab. Dazu musste ich zuerst den gr0ßen „Kabelbinder“ kaputt kriegen. Danach habe ich die Manschette umgekrempelt. Erst dann konnte ich an die kleine Seite. Das alte Fett kam weg und ich habe ich die neuen Manschetten zurecht geschnitten. Anders als die alten Manschetten sind die neuen ein Faltenbalg, so wie die, die auch außen an der Achse liegen. Nachdem sie aufgefädelt sind kann man sie zukleben. Das passiert in kleinen Schritten mit Sekundenkleber und Einweghandschuhen. Sekundenkleber ist mein persönlicher Feind. Aber die Manschetten kleben kann er. Die abgeschnittenen Teile habe ich probeweise zu geklebt und dann mit viel Kraft daran gezogen. Die Naht hält. Dann spricht nichts dagegen die Manschetten mit dem mitgelieferten grauen Fett zu befüllen und an Position zu bringen. Mit den mitgelieferten „Kabelbindern“ komme ich nicht zurecht. Ich habe sie durch normale Kabelbinder ersetzt. Für die große Seite habe ich knapp 40cm Kabelbinder gebraucht.

 

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Gummipuffer unterer Querlenker

Viele Kilometer sind seit letztem Juli vergangen, aber nun gibt es Neues zu berichten. Nachdem der Gummipuffer, den ich im Sommer getauscht habe (Artikel: Gummipuffer Querlenker links) nach kurzer Zeit wieder den Geist aufgegeben hatte und der andere sich gar nicht tauschen ließ (Artikel: Gummipuffer Querlenker rechts), habe ich es heute vollbracht. Beide Puffer, die ich in Seidenbuch erstanden habe, sind verbaut. Diesmal habe ich den Lagerbolzen erst festgezogen, als Erbsle schon wieder auf seinen Rädern stand und ein- zwei mal ein paar Meter vor und zurück gerollt wurde. Erbsles Fahrverhalten hat sich dadurch maßgeblich zum positiven gewandelt. Die Kurven machen wieder Spaß und ich brauche viel weniger Lenkeinschlag. Bei staken Bremsungen zittert das Lenkrad auch nicht mehr so sehr. Jetzt muss nur noch die Spur eingestellt werden.

Auf der linken Seite gestaltete sich das der Tausch der Puffer problemfrei. Alles war noch gut gefettet und ich konnte den Lagerbolzen einfach herausnehmen und die neuen Gummis drauf schieben. Da ich noch Zeit und Muße hatte, habe ich den Lagerbolzen komplett entrostet und schwarz lackiert. Was mir immer Probleme macht, ist es beim Zusammenbau die Zugstrebe auf den Querlenker zu bekommen, wenn der Querlenker schon auf seinem Kugelgelenk sitzt. Die Schraube ist so lang, dass sie oben an die Gummimanschette stößt, und von unten will ich sie nicht einfädeln. Und die beiden Löcher von Zugstrebe und Querlenker müssen perfekt übereinander sitzen, damit die Schraube durch geht.  Zum Ziel hat geführt, dass ich einen kleinen Inbus durch das Loch gesteckt habe und damit dann vorsichtig die beiden Bauteile so zueinander verschoben habe bis es passt. Dann will die Schraube aber nicht unten raus kommen. Da hat es dann geholfen die Mutter am Ende der Zugstrebe zu bewegen (ohne, dass sie sich dabei auf dem Gewinde bewegt). Dabei dreht sich die ganze Zugstrebe ein wenig um ihre eigene Achse und die Schraube passt durch. Links hat das Ganze nur funktioniert weil Thorsten noch zusätzlich den Achsschenkel leicht angehoben hat.

Um für den Wechsel des störrigen rechten Querlenkers gewappnet zu sein, habe ich mir ein Werkzeug gebaut. Ich nenne es liebevoll „Querlenkerbolzenausdrücker“… welch Poesie! Im Prinzip ist es ein großer Flaschenöffner, mit dem ich den Lagerbolzen aus dem Hilfsrahmen herausdrücken kann. So viel zur Theorie. In der Praxis ist mein Hilfsrahmen an der Stelle zu weich. Statt den Bolzen du drücken, hat es den Hilfsrahmen ein wenig verbogen. Das hatte den Vorteil, dass der Kopf des Bolzens ein wenig Freiraum bekommen hat. Diesen Freiraum habe ich mit WD40 penetriert. So war das zwar nicht geplant, aber funktioniert hat es letztlich trotzdem. Den Lagerbolzen aus dem Querlenker zu bekommen war diesmal (mit rabiateren Mitteln) einfacher. Bei etwa 80° gibt der Gummi einfach auf. Da ich eine Flamme darauf gehalten habe hat es gestunken, aber ich hatte meinen toleranten Tag. Heiß kam der Lagerbolzen in den Schraubstock und den Querlenker habe ich so lange gedreht, bis ich ihn abziehen konnte. Die Gummis habe ich wieder mit einem scharfen Cutter dezimiert und die festgerostete Hülse mit einem Hammer aufgeschmiedet, bis sie runter ging. Und weil ich immer noch Zeit und Muße hatte habe ich sowohl Querlenker als auch Lagerbolzen entrostet und schwarz lackiert. Erbsle sieht damit richtig hübsch aus. Nur der Kontrast zu den sonst rostigen Teilen stört noch. Aber was nicht ist kann ja noch werden.

 

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Einkauf im Baumarkt

Dieses Wochenende will ich endlich die Querlenkerpuffer wechseln, und dabei am besten die Lagerbolzen hübsch machen. Dazu  habe ich mir eine Drahtbürste für die Bohrmaschine (3,75) mitgenommen, sowie Schleifpapier, Handschuhe (Guide 525 für 1,95), Staubmaske, WD40 und schwarzen Acryllack. Außerdem brauche ich Kabelbinder für die neuen Achsmanschetten und da ich ja nun in Besitz eines Akkuschraubers bin, einen Satz Metallbohrer (19 tlg. 20,95). Das Wochenende kann beginnen.

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Scheibenwischerhebel tauschen

Seitdem Erbsles Scheibenwischerhebel gebrochen ist, musste ich den Hebel ganz am Ansatz stabilisieren, um den Scheibenwischer zu bedienen. Auf dem Stammtisch hat mir Keule einen Scheibenwischerhebel mitgebracht, den ich heute verbaut habe. Und es war deutlich einfacher als gedacht. Es sind genau drei Schrauben, die die Mechanik an einer Platte halten. Diese Platte, nennen wir sie mal Ankerplatte, ist hinter dem Lenkrad aufgefädelt. Links hält sie den Blinker/Hupe-Hebel und rechts den Wischerhebel. Da ich die Ankerplatte nicht tauschen wollte, habe ich meinen kaputten Hebel abgeschraubt, den funktionierenden Hebel von seiner Platte getrennt und an Erbsles Lenkrad montiert. Ein Blick auf die Mechanik im Hebel zeigt, dass ein sehr einfaches Prinzip angewendet wird. Am Ende des Hebels sitzt eine federnd gelagerte Rolle. In der Nullstellung sitzt die Rolle zwischen zwei Kontakten. Beim nach unten Tippen (einmal wischen) verlässt die Rolle die Mitte und fällt wieder zurück. Bei der Intervallstellung sitzt die Rolle in den anderen beiden Tälern. Dann musste ich mich auf beide Sitze legen, Kopf  und Arme am Lenkrad vorbei zwängen und die elektrischen Verbindung suchen. Im Gegensatz zu dem restlichen Zustand von Erbsles Kabeln, waren die an der Lenksäule sauber mit Tape bebündelt und vorbildlich mit Kabelbindern fixiert. Nachdem ich das gelöst hatte konnte ich den neuen Hebel anschließen und fertig. Dann habe ich den Kabelstrang wieder sauber zusammengeklebt. Dabei haben ich einen losen Stecker gefunden, der mit sehr steifen Litzen über der Lüftung versteckt war. Dabei hatte ich mich doch gerade noch gefreut, dass alles so ordentlich ist. Den Stecker analysiere ich noch und werde berichten.